Na endlich! Das Google Panda Update 4.2

Wie Barry Schwartz von Searchengineland am 22.07.2015 direkt von Google erfuhr, rollt Google nun ein Update für den Panda-Filter aus. Hier sein Beitrag “Google Panda 4.2 Is Here

Panda 4.2 OneProSeo Auswertung
In Deutschland ist allerdings noch nichts zu erkennen (Quelle: OneProSeo.com)

Es handelt sich somit um die Version “Panda 4.2”.

Direkt nach der Veröffentlichung von Barry brachen sofort heiße Diskussionen aus, weil er die Info weiter gab, dass sich die Auswirkungen erst nach Monaten wirklich zeigen werden. Wilde Spekulationen kursieren wie z.B., dass Google es absichtlich so macht um es Wettbewerbshütern schwerer zu machen irgendwelche Verdrängungsmaßnahmen gegen Wettbewerber nachweisen zu können.

Barry Schwarz, searchenglineland.com


"Many of you may not have noticed because this rollout is happening incredibly slowly. In fact, Google says the update can take months to fully roll out. That means that although the Panda algorithm is still site-wide, some of your Web pages might not see a change immediately."

– Barry Schwartz, Searchengineland.com

Uns überrascht diese Aussage nicht, da der Panda-Filter laut Patentschrift schließlich ein fortlaufender Prozess ist. Bestehende und neue Seiten im Index werden permanent eine Qualitäts-Analyse unterzogen, was zu ständigen leichten Verschiebungen in den SERPS führt. Das jetzige Update justiert die Qualitäts-Kriterien einfach ein wenig neu.

Große Verwerfungen in den SERPS sind also nicht zu erwarten, da die bisherigen Pandas ja schon einen guten Job gemacht haben.

Auch teilen wir die Meinung nicht, dass man jetzt “nur” durch das Update aus dem “Panda Penalty” kommen kann, wenn man seine Seiten verbessert hat. Panda ist kein Penalty-Mechanismus!

Die Chance auf bessere Rankings besteht theoretisch fortlaufend. Nicht nur wenn Google seinen Panda-Filter ein wenig anpasst.

Wir sind gespannt welche spannenden Gerüchte noch das Licht der Welt erblicken :-)

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Die Google Panda-Updates für Deutschland im Überblick

Die Google Panda-Updates für Deutschland im Überblick

Das Google Panda 4.1 Update

Erkenntnisse und was bisher geschah: Seit über dreieinhalb Jahren lebt die SEO-Szene nun schon mit den sogenannten Panda-Filtern von Google. Ende September wurde die aktuellste Iteration, das Google Panda Update 4.1, ausgerollt. Zeit für einen kleinen Rückblick und um einige Erkenntnisse zu sammeln.

Was war der Google Panda gleich nochmal?

Mit dem Claim “finding more high-quality sites in search” veröffentlichte Google Ende Februar 2011 eine permanente und grundlegende Änderung am Ranking-Algorithmus mit dem Ziel, die Qualität der angezeigten Ergebnisse in der organischen Websuche zu verbessern.

Der “Google Panda” (benannt nach dem Verfasser des Patents Navneet Panda) sollte von dort an dauerhaft und schon bei der ersten Indexierung einer einzelnen Seite deren Qualität analysieren und daraus einen Score zum “qualitativen Gesamteindruck” der Domain erzeugen. Ist der qualitative Standard einer Domain oder einzelner Teilbereiche zu schlecht, so setzt der Panda die Sichtbarkeit teilweise schmerzhaft herab.

Da der Panda kein eigenständiger Algorithmus ist, sondern den standardmäßigen Ranking-Prozess ergänzt, spricht man übrigens vom “Panda-Filter” und nicht von einem “Panda-Algo”.

Bei der Entwicklung verglich man übrigens angeblich die Ergebnisse des Filters mit den menschlichen Ergebnissen der “Personal Blocklist-Erweitung” aus dem Chrome-Browser und hatte eine Überschneidung von 84% bei den ausgefilterten Domains. Entsprechend überzeugt und enthusiastisch war man deswegen bei Google hier den großen Wurf gemacht zu haben.

Heute sollen nach wie vor Ergebnisse und Erkenntnisse aus den Bewertungen der sogenannten Google Quality Rater einfließen und zu Verbesserungen des Filters beitragen.

Wie oft schlägt der Panda zu?

Zu Beginn der Google Panda-Ära wurden in gewissen Abständen mehr oder minder große Updates ausgerollt. Diese waren mit den richtigen Tools sehr schnell zu identifizieren.

So wurden bis März 2013 insgesamt 25 von Google bestätigte Updates ausgespielt (eine schöne historische Übersicht findet ihr dazu im Blog von Pascal-Oliver Horn).

Mit der Integration der Updates in den Panda Everflux wurde der Panda-Filter zum fortlaufenden Prozess. Jeden Monat werden die gesammelten Daten aktualisiert und dann die Änderungen über einen Zeitraum von zehn Tagen weltweit ausgespielt.

Dieser Umstand und dass Panda nun gemeinsam mit anderen Index-Anpassungen ausgespielt wird, macht es fast unmöglich zu analysieren, wann wieder eine neue Iteration des Pandas ausgeliefert wurde.

Wie hat sich der Panda ausgewirkt?

Der Panda hat sich teilweise dramatisch auf die Sichtbarkeit einiger Domains ausgewirkt. Der Aufschrei in der SEO-Szene war dementsprechend groß. Aber ehrlicherweise muss man auch zugeben, dass die meisten Abstrafungen berechtigt waren. Panda hat z.B. bei Gutschein-Portalen, Content-Scrapern, Thin-Affiliates, Artikelverzeichnissen und allem zugeschlagen, was man objektiv betrachtet nicht in den Top 10 sehen will.

Nur beim Update 2.5 ist Google ein wenig über das Ziel hinaus geschossen und hat scheinbar einige Änderungen wieder zurückgenommen, wie Searchmetrics im Oktober 2011 analysiert hat.

Hat es eine Seite erwischt, dann sieht das in etwa so aus wie aktuell bei feed-reader.net:

Grafik: Sistrix Sichtbarkeitsindex

Voll vom Panda erwischt: feed-reader.net
(Grafik: Sistrix Sichtbarkeitsindex)

Und wenn man von Anfang an die Zeichen der Zeit erkannt hat und ein Auge auf hochwertigen Content legt, dann kann das aussehen wie bei einem unserer Kunden:

Bild
(Grafik: Sistrix Sichtbarkeitsindex)

Was gefällt dem Panda nun und was nicht?

Wie das im SEO meist so ist, gibt es hier nicht das einzige und von Google abgesegnete Patentrezept “zum Nachkochen”. Google ruft lediglich dazu auf, dass man seine Seiten bloß nicht mit Fokus auf irgendwelche Ranking-Kritierien erstellen soll, sondern von Anfang an einzig und allein den Mehrwert des Users im Auge haben soll.

Sehr konkret formuliert hat das Amit Singhal, seines Zeichens Chef-Entwickler der Google-Suche:

Bild



"Our advice for publishers continues to be to focus on delivering the best possible user experience on your websites and not to focus too much on what they think are Google’s current ranking algorithms or signals."

– Amit Singhal, Google Fellow, Software Engineer

Der Begriff “User-Experience” ist aber einer der dehnbarsten, der einem im Online-Marketing so unterkommen kann. Kein Wunder also, dass es von Anfang an unterschiedlichste Mutmaßungen und Vermutungen gab, was denn nun den Google Panda am glücklichsten macht. Über Bounce-Rates, Verweildauer, CTR, Keyword-Dichte, WDF, Textlängen und viel mehr wurde fleißig diskutiert.

Google befeuerte das ganze Interpretations-Spektakel dann noch mit dem Post “More guidance on building high-quality sites” vom Mai 2011.

Statt konkrete Empfehlungen auszusprechen, formulierte Google Fragen, die man sich als Webseitenbetreiber stellen sollte, um in das “mindset of Google” einzusteigen und ein Gefühl zu bekommen wie Google dieses Thema betrachtet.

 

 

Of course, we aren't disclosing the actual ranking signals used in our algorithms because we don't want folks to game our search results; but if you want to step into Google's mindset, the questions below provide some guidance on how we've been looking at the issue:

– Google Webmaster Central, 06.05.2011

 

Gewisse Schwerpunkte ließen sich sehr konkret aus den Fragen ableiten, zum Beispiel:

Google´s Panda steht auf Content,

  • der von Experten und Enthusiasten verfasst wurde
  • der nicht in ähnlicher Form mehrmals auf der Domain vorkommt
  • der über ausführlich und sorgfältig recherchierten Inhalt verfügt
  • der für den User und nicht für die Suchmaschine optimiert wurde
  • der selbst erschaffene Erkenntnisse und Analysen beinhaltet
  • der nicht mit Werbung zugekleistert ist
  • der von vielen weiterempfohlen und gebookmarkt werden würde

 

Also kurz und knapp: 

“Google´s Panda liebt hochwertige Inhalte.”

Dem Panda scheint es auf Basis dieser ersten Infos von Google erstmal nur rein um die Qualität des Inhalts sowie dessen Aufbereitung und Zugänglichkeit zu gehen.

Die zu Beginn des Rollouts diskutierten User-Signale (wie z.B. Time on Site, Bounce-Rate, Page-Speed oder auch die Backlinks) kommen hier nicht vor.

Kommt aber noch!

 

Eine schöne Übersetzung der Fragen und weiterführende Infos zu Googles Panda-Guidance findet ihr übrigens auf dem Sistrix-Blog.

Im April 2014 lieferte Matt Cutts auf YouTube weitere Einblicke und Argumente zum Thema “importance of content in the body of a page”

War’s das schon mit dem Panda?

Natürlich nicht! Google beabsichtigte erstmal den Fokus auf guten Content an sich zu legen - quasi das Fundament für gute Seiten.

Im Gesamtkonzept ist der Panda aber ein sich ständig optimierendes Zusammenspiel von einer Vielzahl an Filtern und Patenten zur Verbesserung der Suchergebnisse. Selbstverständlich steckt für Google hinter “Site Quality” mehr als nur ein mit Hingabe und Expertise geschriebener Text. Denn was bringt der beste Content, wenn die Seite ansonsten der reinste Usability-Horror ist?

Deswegen würde ich den Panda eigentlich schon nicht mehr nur als einfachen “Filter”, sondern als eine Art übergeordneten “Qualitäts-Prozess” von Google bezeichnen.

Aber wie kommen wir nun dahinter, worauf der Panda noch so achtet?

Googles Sprachrohre wie Matt Cutts, Maile Ohye oder John Müller streuen Woche für Woche neue phrasierte Ratschläge und “Leaks” im Bezug auf die Panda-Kriterien. Außerdem liefern die Bewertungs-Anweisungen in den “geleakten” Guidelines für Googles Quality-Rater auch einen guten Eindruck wie Google Qualität tatsächlich bewertet.

Josh Bachynski hat sich auf seinem Blog linkis.com die Mühe gemacht, sämtliche “Leaks” in einer großen Übersicht zusammenzustellen, die ich hier nachfolgend ins Deutsche übertragen habe (Wer welchen Leak verantwortet könnt ihr direkt im Post bei Josh nachlesen):

Google Panda Do & Don´t Liste – von 2011 bis heute

High Quality Faktoren (ungeordnet)

     

  1. Gute User-Signale, die zeigen, dass User mit den präsentierten Inhalten zufrieden sind.
    “user satisfaction is DIRECTLY important and keeps implying it is directly tracked”
  2. Positive Social Shares / Mentions
  3. Positive “Reviews” auf unabhängigen, von Google verifizierbaren Quellen
  4. Maßgebliche ausgehende Links im Content / unter Berufung der Quellen
  5. .com, .net, and .org-Domain sind ein Qualitäts- und Trust-Faktor
  6. Leicht auffindbare Adress- und Kontaktinfos auf jeder Seite
  7. Stetige “Über-Uns”-Sektion inklusive Unternehmenszweck, Unternehmensstruktur und anderen Onsite-Merkmalen eines vertrauenswürdigen Anbieters
  8. Stetige Kontakt- und Kundenservice-Informationen
  9. Eine sehr gute Reputation auf anderen Blogs, in Foren usw.

    Wo genau? “News articles, Wikipedia articles, blog posts, magazinearticles, forum discussions, and ratings from independent organizations can all be sources of reputation information…Yelp, Better Business Bureau... Amazon, and Google Product Search.”

  10. Links von themenrelevanten Experten auf die eigene Seite (im Web und auf Social-Plattformen)
  11. Datums-Info auf jeder Seite “Last updated” inklusive Copyright
  12. Klare optische Trennung zwischen Haupt-Content und “ergänzendem” Content
  13. Hohes Domainalter
  14.  

Low Quality Faktoren (ungeordnet)

     

  1. Schlechte User-Signale, die Unzufriedenheit der User zeigen

    (Pagespeed, schlechtes UI, viel whitespace, zu viele Optionen, schlechter Content, der den Suchenden nicht ans Ziel führt)

  2. Duplizierter oder aggregierter Content

    (z.B. Tag- oder Category-Seiten)

  3. Doppelte Titles und Meta-Descriptions
  4. Übermäßige Nutzung der optimierten Suchphrase auf der ganzen Seite

    (im Content, in der URL, in Title- oder Alt-Attributen)

  5. Übermäßige Nutzung von Keywords in internen Links
  6. Off-Topic- und Multi-Topic-Links und -Content

    (z.B. sollte ein Finanz-Portal keine Kuchenrezepte posten)

  7. “Clone Sites”

    (immer schön an den Canonical-Tag denken)

  8. Alte und abgelaufene Informationen
  9. “Garbage Text”

    (Ein-Satz-Seiten, automatisch erstellter Text (Spinning), schlechter Satzbau und Grammatik- und Seitenfehler usw.)

  10. Reine “Ads-Sites”, die nur auf einen Banner-Klick aus sind
  11. 404-er und andere Fehler-Seiten
  12. Main-Content unterhalb “the fold”
  13. Exzessive, nicht gekennzeichnete, betrügerische, unterbrechende im Text platzierte Werbung und Pop-Ups
  14. Schlechte Bewertungen auf unabhängigen Meinungsportalen
  15. Maßnahmen, die Google-Bot davon abhalten auf das CSS oder JS auf der Seite zuzugreifen
  16. Überflüssiger Content / Sidebar-Content
  17. Spammy, duplizierte und automatisch generierte Comments und Posts
  18. Exact-Match-Domains bedingen einen hohen Standard
  19. Zu lange Exact-Match-Domains
  20. Langsame Seitengeschwindigkeit
  21. Für E-Commerce, Gesundheits- und Rechts-Seiten gelten höhere Ansprüche, um User zu schützen
  22. Zu geringes “Reading Level” - nicht beachteter, simpler und offensichtlicher Text

    “Pandas eat bamboo. Pandas eat a lot of bamboo. It’s the best food for a Panda bear.”

  23. Broken Links, Bilder, die nicht laden, Seiten, die nicht gepflegt werden, verwaiste Seiten
  24. Monetarisierte Affiliate-Links oder Redirects die nicht mit “nofollow” gekennzeichnet sind
  25. Doorway-Pages
  26.  

Wirkungslose Faktoren

     

  1. Author Snippet (eingestellt)
  2. Entdecke Malware auf der Seite
  3. Https-verschlüsselte Seiten

    (aktuell kaum Einfluss aufs Ranking und laut John Müller vom Panda unabhängig)

  4.  

Fazit

Im realen Leben mag der arme Panda ja vom Aussterben bedroht sein. Im “Google-Universum” wird er aber wohl noch lange gegen Spam und Low-Quality-Content kämpfen müssen. Erst wenn das Wort “SEO-Text” endlich ausgestorben ist, kann sich der Panda auch zur Ruhe setzen. (okay, utopisch ;-) )

Wir alle müssen uns einfach Tag für Tag immer selbst die höchsten Ansprüche an Content, Usability, Ehrlichkeit, Transparenz und Technik der Webseite stellen - dann klappt es auch mit dem Panda.

Wenn wir User ehrlich zufrieden stellen und begeistern, kommen diese immer wieder zurück und sorgen ganz von alleine für die “guten Signale”, die der Panda so gerne sehen will. Dann muss auch keiner mehr unruhig schlafen, wenn das nächste Update agekündigt ist.


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